Die Geschichte des
Flughafen Essen/Mülheim


1925
Feierliche Eröffnung und Inbetriebnahme des Flughafens. Vorangegangen war die Gründung der Luftverkehrsgesellschaft Ruhrgebiet (LURAG) durch die Städte Essen und Mülheim a. d. Ruhr, sowie weitere Städte und Gemeinden, Wirtschaftsverbände, Unternehmen aus dem Handel, Industrie,Verkehrs- und Bankwesen.

1926
Der Flughafen wird Sitz der Hauptleitung West der zu Beginn des Jahres gegründeten Deutschen Luft Hansa. (so die anfängliche Schreibweise)

1927
Gründung der Flughafengesellschaft durch die Städte Essen und Mülheim a. d. Ruhr unter der Mitwirkung des Staates Preußen und des Deutschen Reiches. Offizielle Genehmigung des Flughafenbetriebes durch den damaligen Reichsverkehrsminister.
Auf Kosten des Reichsverkehrsministeriums wird eine zentrale Wetterstation für den Bereich des Ruhrgebietes und des Bergischen Landes eingerichtet, welche in der Folgezeit mit den Aufgaben als Hauptflugwetterwarte für alle Flughäfen im Ruhrgebiet fungiert.

1929
Ausrichtung des Großen Rheinischen Flugturniers. Zahlreiche bekannte Flieger nehmen daran teil.
In dieser Zeit erfolgt immer stärker die Einbindung in das internationale Luftverkehrsnetz.
Flüge nach den europäischen Metropolen sind möglich. Mehrere ausländische Fluggesellschaften fliegen den Platz regelmäßig an.

1931
Eine Nachtlandebeleuchtung wird erstmalig installiert. Somit ist auch Nachtflugbetrieb möglich.
Das Luftschiff LZ 127 „Graf Zeppelin“ landet auf dem Flughafen. Zeitgleich findet eine Großveranstaltung dort statt. („Zeppelintag“)

1932
Beginn von Neubaumaßnahmen, da die vorhandenen Gebäude nicht mehr den fortschreitenden Ansprüchen genügen.

1933
Einweihung und Inbetriebnahme der neuen Halle für Sportflugzeuge

1934
Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Flugleitungs- und Abfertigungsgebäude mit angeschlossener Gastronomie. Der Flughafen entwickelt sich in den folgenden Jahren zu einem in der Öffentlichkeit sehr geschätzten Ausflugsziel.
Es erfolgen Planungen und deren Umsetzung zur Erweiterung des Flughafenterrains, um auch die Voraussetzungen für eine Abwicklung des zunehmenden Luftverkehrs zu erfüllen. Dazu gehören auch befestigte Start- und Landebahnen.

1938
Ernennung zum Zentralflughafen Ruhrgebiet. Neben der Deutschen Lufthansa fliegen noch acht weitere Fluggesellschaften aus dem europäischen Ausland den Flughafen Essen/Mülheim an.

1939 bis 1945
Mit der Landung des Schwesterluftschiffes der 1937 verunglückten Hindenburg, dem LZ 130 „Graf Zeppelin II“ wird der Höhepunkt des letzten Großflugtages vor dem Zweiten Weltkrieg erreicht. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden zahlreiche moderne zivile und militärische Flugzeuge ausgestellt oder vorgeführt.
Mit dem Kriegsausbruch endet der zivile Flugbetrieb weitgehend. Eine Staffel Jagdflugzeuge (Me 109) wird stationiert (bis Mai 1940).
Das Flughafengelände wird militärischen Vorgaben angepasst. Die Gebäudefassaden werden teilweise mit Tarnfarbe und Tarnnetzen versehen. Flugabwehrstellungen werden am Rande eingerichtet.

Beginn weiterer kriegsbedingter Ausbaumaßnahmen in den Jahren 1942/43.
1944 wird zunächst eine Staffel Nachtjagdflugzeuge (Me 110) stationiert. Dazu kommen zum Ende des Jahres auch neuartige Düsenflugzeuge (Me 262).
Im April 1945 erreichen Einheiten der US-Armee den Flughafen. Die Gebäude und Hallen sind weitgehend zerstört. Nur das Flugleitungsgebäude steht noch halbwegs intakt. Das Gelände ist von Bombeneinschlagstrichtern nahezu vollständig übersät.

1945 bis 1949
Nach der Übernahme durch die britischen Besatzungsbehörden werden zunächst zahlreiche, nicht mehr benötigte Militärfahrzeuge aller Art auf dem Gelände abgestellt.
(1946-1949).
Die Wetterwarte ist weiterhin im Flugleitungsgebäude untergebracht.
In den ersten Versammlungsprotokollen der Flughafengesellschafter werden Bestrebungen zum Erhalt und die erneute Nutzung für den zivilen Flugverkehr niedergeschrieben (1948/49).

1950 bis 1959
Enttrümmerung des Geländes und Wiederaufbau der Gebäude. Neubeginn des Segelfluges (1952), vorübergehende Ansiedlung der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (1953-1958). Erster Flugtag nach dem Krieg, welcher von der damaligen Sportflug-Interessengemeinschaft veranstaltet wird (1954). Instandsetzung der Start-und Landebahn (1955) und Gründung der Westdeutschen Luftwerbung (WDL) im selben Jahr. Wiederinbetriebnahme des Flughafens für den allgemeinen Flugbetrieb (1959).

1960 bis heute
Flugtag unter großer öffentlicher Beteiligung (1963). Zulassung zum Verkehrsflughafen (1966).
Kurzer Probeflugbetrieb der Gesellschaft LTU zwecks Durchführbarkeit von Urlaubsflügen (1969).
Inbetriebnahme der ersten Luftschiffes, welches am Flughafen gebaut wurde, durch die Firma WDL (1972). Flugveranstaltung wieder unter großer öffentlicher Anteilnahme (1981). Der Aero-Club Mülheim erlangt ein wichtiges Gerichtsurteil, welches etwaigen Schließungsbeschlüssen seitens der kommunalen Politik eine Absage erteilt (1996). Der achtzigste Flughafengeburtstag wird mit einer von weit über 50000 Menschen besuchten Veranstaltung auf dem Flughafen gefeiert (2005).
Über alle Jahrzehnte nach dem Kriegsende im Jahre 1945 ist der Flughafen immer wieder ein großes Thema in der öffentlichen Diskussion. Ideen und Konzepte werden eingebracht und wieder verworfen. Eine für alle beteiligten endgültige Regelung für die Zukunft des Flughafen Essen/Mülheim steht noch aus.